Das bedeutet für Buch 'ein Stück künstlerischer und Kunsterzieherischer Historie. Was eine Reihe von bildenden Künstlern, jeder zunächst für sick, in ihren Ateliers schufen, ist durch die Berufung wesentlicher Persönlichkeiten an das Staatliche Bauhaus deselbst konzentriert und dem Nachwuchs zugänglich gemacht worden. Die Zusammenarbeit ist im Gang.
Die Bedeutung der küstlerschǝn Abstraktion, der Befreiung von langer, allzu enger Uebereinkunft ist anerkannt, und die Realisierung einer Uebertragug auf das Handwerk ist unter der Assistenz hervorragender Handwerksmeister durchgeführt worden. Ein weiterer Schritt erhob die Werkstatt in ihere Tätigkeit eierseits über den konventionellen Charakter des Kunsthandwerkes zur selbstschöpferischen Betätigung der Lernenden, andererseits wurde die Werkstatt vom Selbstzweck befreit und in Beziehung zum Ganzen zum Bau gebracht, unter Angliederung der Bühne, als Gebiet, das der Phantasie beweglichern Lauf läßt. Die Verbindung mit der Industrie wird gesucht und äußert sich in Gestalt von Erzeugnissen, die sich zur industriellen Vervielfältigung eignen.
Das Buch selbst gliedert sich in die Kapitel SCHULE und BAU.Es wird eingeleitet von einem Aufsatz,der die allgemeine und spezielle Bedeutung der Bauhaus-Gründung und Durchführung darlegt (GROPIUS) und es wird abgeschlossen von der bildlichen Weidergabe einer großen Reihe von freien architektonischen, malerischen und plastischen Arbeiten der Meister: LYONEL FEININGER, WALTER GROPIUS, JOHANNES ITTEN, WASSILI KANDINSKY, PAUL KLEE, GERHARD MARCKS, LADISLAUS MOHOLY-NAGY, GEORG MUCHE, OSKAR SCHLEMMER, LOTHAR SCHREYER, Gesellen und Lehrlinge.
Das Kapitel SCHULE gibt in Worten und in zahlreichen Bildern Aufschluß über die grundlegende Psychologie der Erziehung zum Schöpfertun (GRUNOW), über die Wege des Naturstudiums (KLEE), über die Handhabung der Vorlehre, über die Förderung des Materialgefühls, über rhythmische und räumliche Uebungen, über die Betrachtung von Kunstwerken (ITTEN), über analytisches Zeichnen und über die Element farbiger Form und Gestaltung (KANDINSKY).
Das ebenso reich illustrierte Kapitel vom Bau beitet Einblick in die verscheidenen Werkstätten und deren Erzeugnisse, einschließlich der Bühnenabteilung, und in ihr Zusammenarbeiten an der Raumgestaltung.
Die Ausstattung des Werkes ist vorbidlich, Es umfaßt 226 Seiten mit 150 Abbildugen und 20 Farbtafeln, darunter 10 Veirfarbendrucke und 10 mehrfarbige Originallithographien. Format 25x25 cm.
Das Buch wurde in einer Auflage von 2600 Exemplaren auf imit. Japan (Textseiten) und Kunstdruckpapier (Abblidungen) hergestellt; davon 2000 Exemplare in deutscher, 300 in englisher, 300 in russischer Sprache.
Den Druck der Autotypien und Textseiten besorgten die Graphischen Kunstanstalten F. Bruckmann A.G., München, den Druck der farbigen Tafeln die Druckerei Deitsch und Brückner, Weimar.
Die typographische Anordnung wurde unter Leitung von MOHOLY-NAGY im Sinne einer neuen freien Typographie, deren Wesen er in einem Artikel des Buches mit einigen lapidaren Sützen zusammengefaßt hat, ausgeführt.
Der Preis des Busches in starkem Pappband beträgt Mk.50.— Grundpreis; bei Bestellung und vorheriger Geldeinsendung bis 30. September 1923 Mk. 40.—.
Der Grundpreis wird multipliziert mit der jeweiligen Schlüsselzahl des Börsenvereins.
Nebenstehend zwei Probeseiten von dem Buch des STAATLICHEN BAUHAUSES WEIMAR 1923.
Gleichzeitig mit dem Buch erschien im Bauhaus-Verlag G.m.b.H eine „MEISTERMAPPER 1923“ der Formmeister des staatlichen Bauhauses: FEININGER, KANDINSKY, KLEE, MARCKS, MOHOLY-NAGY, MUCHE, SCHLEMMER, SCHREYER.
Diese Mappe enthält eine reichhaltige Auswahl von Originalblättern der Meister in verschiedenen graphischen Techniken (vierfarbige Lithographie, Radierung, Holzschnitt).
Die ganze Auflage ist in Halbepergament gebunden, jedes Blatt mit Passpartout versehen Format 40X50 cm.
Die Mappe erschien in 100 numerierten Exemplaren und wurde mit der Handpresse des Bauhauses gedruckt.
Die Steine und Platten wurden nach der Fertigstellung dur Drucke abgeschliffen.
Preis: Grundpreis Mk. 150.—, bei Bestellung und vorheriger Geldeinsendung bis 30. September 1923 beträgt der Grundpreis Mk. 120.— multipliziert mit der jeweiligen Schlüsselzahl des Börsenvereins.